Familienfreundliche Unternehmen:
fünf Unternehmen aus dem Kreis Olpe rezertifiziert
Beruf und Familie zu vereinbaren ist nicht immer einfach. Leichter fällt es, wenn Arbeitgeber auf die Lebensumstände ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rücksicht nehmen. „Vor allem für junge Menschen, die gerade in der Karriereplanung sind, ist es wichtig zu wissen, wie sie die berufliche Arbeit mit der Care Arbeit – wie Kinderbetreuung, Altenpflege und Hausarbeit – vereinbaren können“, machte Landrat Andreas Müller bei der Abschlussveranstaltung der siebten Zertifikatsrunde „Familienfreundliches Unternehmen“ im Kulturhaus Lÿz in Siegen deutlich.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Insgesamt 15 Unternehmen aus den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein, die den Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen haben, wurden durch die Landräte Theo Melcher und Andreas Müllerausgezeichnet. Drei Unternehmen ließen sich erstmals in Bezug auf ihre familienfreundlichen Unternehmensstrukturen begutachten, sechs Unternehmen konnten ihr Zertifikat verlängern – nachdem sie es zwei Jahre zuvor erhalten und die familienfreundlichen Maßnahmen erfolgreich beibehalten haben – und sechs weitere Unternehmen durchliefen den Re-Re-Zertifizierungsprozess.
Schon über 40 Unternehmen ausgezeichnet
„Die Zertifikate sind Urkunden auf Zeit, die sich die Unternehmen immer wieder neu verdienen müssen“, erklärte Landrat Theo Melcher. Seit 2009 wurden bereits über 200 Unternehmen in Südwestfalen für ihre Familienfreundlichkeit zertifiziert. In Siegen-Wittgenstein und Olpe sind bisher über 40 heimische Unternehmen ausgezeichnet worden.
Ziel des Zertifikats ist es, Unternehmen in der Region Impulse für Beschäftigtenbindung und ein modernes Personalmanagement zu bieten. Gleichzeitig dient es als öffentlichkeitswirksamer Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung von Fachkräften. Um diese gezielt anzusprechen, sollten Unternehmen die unterschiedlichen Lebensweisen und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen berücksichtigen, wie in einem Gastvortrag von Dr. Julia Naskrent, Professorin für Marketing an der FOM in Siegen, deutlich wurde.
Erst-Zertifizierte aus Wilnsdorf und Burbach
Wertschätzung, familiäre Verbundenheit, Gemeinsamkeit und Gerechtigkeit sind keine leeren Worthüllen, sondern ein wichtiger Leitgedanke für das Miteinander bei der Wilhelm Klein GmbH aus Wilnsdorf. Und auch die Geschäftsführung der Dr. Ing. Kaupert GmbH & Co. KG aus Erndtebrück hat immer ein offenes Ohr für familiäre Angelegenheiten und persönliche Sondersituationen. Die beiden Unternehmen waren genau wie die FinanzPortal24 GmbH aus Burbach, dessen Gründer von Beginn an wichtig war, dass für ihn und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer möglich ist, zum ersten Mal dabei.
„Es war wieder ein interessanter Zertifizierungsprozess mit einem sehr lebhaften und intensiven Austausch unter den Unternehmen“, freut sich Sabine Bartmann, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Siegen-Wittgenstein/Olpe, kurz Competentia, welches die Unternehmen während des gesamten Verfahrens intensiv begleitete. Das Zertifikat wird gefördert durch Mittel des Landes NRW und des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Weitere Informationen zum Zertifikat gibt es unter www.competentia.nrw.de.
Zertifizierte Unternehmen aus dem Kreis Olpe:
1. Re-Zertifizierung:
- adviso Steuerberatungsgesellschaft mbH (Olpe)
- Praxis Guntermann (Olpe)
- Gustav Hensel GmbH & Co. KG (Lennestadt)
2. Re-Zertifizierung:
- MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG (Kirchhundem)
- EMG Automation GmbH (Wenden)
Das Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ wird in allen südwestfälischen Kreisen an Unternehmen vergeben, die eine ausgeprägte familienfreundliche Unternehmenskultur pflegen und diese auch in Zukunft erhalten möchten. Begleitet durch das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Siegen-Wittgenstein/Olpe bewertet eine Jury aus regionalen Wirtschaftsakteuren die Familienfreundlichkeit des Unternehmens. Hierbei werden etwa die Arbeitsorganisation, Elternförderung, Kinderbetreuung oder auch die Möglichkeit zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger und Serviceleistungen betrachtet.