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13.06.2022

Projekt "Pflege kann digital":
Landräte zeichnen Auszubildende aus

Etwa 20 Auszubildenden stehen oder knien mit ihren Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Landräten Andreas Müller, Siegen-Wittgenstein (l.) und Theo Melcher (r.) in einem holzvertäfelten Festsaal. © Kreis Siegen-Wittgenstein

Kreis Olpe/Kreis Siegen-Wittgenstein. Ein Roboter, der ins Patientenzimmer fährt und die Übersetzung der Gespräche zwischen Pflegekraft und Patient übernimmt oder eine App zur Speicherung von Patientendaten zur Verbesserung der Kommunikation zwischen verschiedenen Institutionen – das sind zwei von vier Projektideen von Auszubildenden von Pflegefachschulen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe.

Wie Digitalisierung Pflegekräfte entlasten kann

Insgesamt 23 Auszubildende in Pflegeberufen haben sich im Februar 2022 um die Teilnahme am Projekt „Pflege kann digital!“beworben. In Teams haben sie Problemstellungen wie Zeit- und Informationsmangel sowie Sprachbarrieren in der Pflege erkannt, von denen sie sich vorstellen können, dass sie digital gelöst werden können. Die Ideen wurden kürzlich im Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen vorgestellt und von den Landräten Theo Melcher, Kreis Olpe, und Andreas Müller, Kreis Siegen-Wittgenstein, ausgezeichnet.

Pflegeeinrichtungen vernetzen sich im Pflegekreis

„Einen ganz großen Applaus für diese engagierten jungen Menschen, die sich in einem Beruf ausbilden lassen, der deutlich mehr Wertschätzung verdient hat. Ein wichtiger Schritt dafür wurde bereits getan: Die Vernetzung der Pflegeeinrichtungen über unsere Kreisgrenzen hinweg zum sogenannten ‚Pflegekreis‘“, so Landrat Andreas Müller.

Dem schließt sich auch Landrat Theo Melcher an: „Eine bedarfsorientierte und -deckende Pflege benötigt mehr denn je kreative neue Ansätze. Vor dem Hintergrund des bestehenden und sich verstärkenden Pflegekräftemangels bekommen innovative Ideen sowie neue digitale Ansätze besondere Bedeutung.“

Die Idee zum Projekt „Pflege kann digital!“wurde im von der Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/Olpe initiierten „Pflegekreis“ als ein Baustein zur Verbesserung der Fachkräftesituation in der gemeinsamen Arbeitsmarktregion entwickelt. Teil der Entwicklung waren Vertreterinnen und Vertreter von Pflegeeinrichtungen und Fachseminaren sowie der Arbeitsagentur und der Gewerkschaft VER:DI als auch die Regionalagentur und das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Siegen.

Neben der Pflegefachschule der Deutschen Angestellten-Akademie Siegen und dem Pflegebildungszentrum Siegen der Diakonie war auch die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mit ihren Auszubildenden bei der Projektentwicklung dabei.

Roboter und Apps im Pflegealltag

Besonders gelobt wurde neben der Kreativität auch die Motivation der Auszubildenden, sich Zeit für die Projektideen außerhalb der Arbeit zu nehmen. Außerdem gab es eine tolle klassenübergreifende Vernetzung. Alle waren sich einig: Die Digitalisierung hat eine neue Facette des Berufes aufgezeigt und deutlich gemacht, dass Roboter und Apps die Pflege unterstützen und die Arbeit der Pflegekräfte besser und leichter gestalten können. Auf Grund des Erfolgs wird das Projekt im nächsten Jahr wieder durchgeführt.

Nach den Auszeichnungen haben sich Agnes Schwegmann vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales - Abteilung Fachkräftesicherung und regionalisierte Arbeitsmarktpolitik, Prof. Dr. Claudia Müller von der Universität Siegen, die Landräte Theo Melcher und Andreas Müller sowie Julia Polk, Auszubildende der Pflege, in einer Stehtischrunde Fragen zu Problemen und der Zukunft der Pflegeberufe gestellt.

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