Protesttag: Menschen mit Behinderung fordern Teilhabe an Kultur
Menschen mit Behinderungen erleben im Alltag noch immer viele Barrieren, die sie an der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft hindern. Bereits seit 1992 machen sie gemeinsam mit ihren Interessenvertretungen darauf aufmerksam, dass es in vielen Lebensbereichen noch keine volle und gleichberechtigte Teilhabe gibt.
Europäischer Protesttag zur Gleichstellung
Am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen stand im Kreis Olpe in diesem Jahr die kulturelle Teilhabe besonders im Vordergrund.
Mit einer durch die Aktion Mensch geförderten Veranstaltung luden der Caritasverband für den Kreis Olpe, die Lebenshilfe Wohnen NRW, die Diakonie Soziale Dienste, die Brücke Südwestfalen, das Sozialwerk St. Georg und die Reselve gemeinsam mit der Behindertenbeauftragten des Kreises Olpe kürzlich ins Forum der Volkshochschule ein.
Unterschiedliche Hilfen erforderlich
Nach einem gelungenen Auftritt des Impro Theaters 005 aus Münster, bei dem viel gelacht wurde, fand ein Austausch zu Barrieren in unterschiedlichen Lebensbereichen statt. In öffentlich zugänglichen Gebäuden fehlen zum Beispiel in vielen Fällen Behindertentoiletten und Aufzüge, oder die Eingänge sind nur über Treppen erreichbar. Auch für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen sind Hilfen erforderlich, wie eine kontrastreiche farbliche Gestaltung der Innenarchitektur oder Induktionsanlagen. Für kognitiv beeinträchtigte Menschen sind Informationen in Leichter Sprache eine gute Hilfe.
Onlinekarte Wheelmap.pro informiert über Barrieren
Ob ein öffentliches Gebäude – wie eine Verwaltung oder ein Restaurant – barrierefrei ist, darüber informiert die Onlinekarte Wheelmap.pro Kreis Olpe, die das Inklusionsprojekt der Lebenshilfe mit Unterstützung des Kreises Olpe und der Städte und Gemeinden an den Start gebracht hat.
Mit einem Video stellte das Inklusionsprojekt die Wheelmap.pro Kreis Olpe vor. In der Karte kann jeder und jede Informationen eintragen und damit das Angebot verbessern. Das geht einfach unter dem Link: https://kreisolpe.wheelmap.pro
Ulrike Wesely – Kulturpreisträgerin 2020 des Kreises Olpe – berichtete über ihre Erfahrungen zum Abbau von Barrieren auf dem Kulturgut Schrabben Hof und ermutigte die Teilnehmenden, sich auf den Weg zu mehr Barrierefreiheit zu machen.
Anregungen für Kulturschaffende
Der Einladung waren neben Vertretungen der Städte und Gemeinden im Kreis Olpe und des Kreises Olpe auch Vertreterinnen des Arbeitskreises der Museen im Kreis Olpe und das Servicebüro der Kulturregion Südwestfalen gefolgt. Auch ein Vertreter des Kreisschützenbundes versprach, die Anregungen mit in die Mitgliedsverbände zu nehmen.
Ziel der Veranstaltung ist es, auch längerfristig mit allen Akteuren im Gespräch zu bleiben und Hindernisse abzubauen. Durch die Veranstaltung konnten schon wichtige Kontakte geknüpft und Ideen ausgetauscht werden, die zum Abbau von Barrieren im kulturellen Leben beitragen. Es wurde deutlich, dass die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine gesellschaftliche Aufgabe ist. Diese sichert Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte und volle Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu.