Glasfaserausbau im Kreis Olpe hat begonnen
Verträge mit Deutsche Glasfaser können bereits abgeschlossen werden
Seit wenigen Wochen laufen in Attendorn die Bauarbeiten des Netzbetreibers Deutsche Glasfaser. Die ersten 17 Kilometer der Leitungstrasse sind bereits verlegt und es geht weiter zügig voran. Noch in diesem Jahr sollen die gigabitfähigen Breitbandanschlüsse in Attendorn ans Netz gehen. Interessierte können bereits jetzt die entsprechenden Verträge mit Deutsche Glasfaser abschließen.
In den nächsten Wochen starten auch die Bauarbeiten in Drolshagen und im nächsten Schritt in Wenden. Anlass für Landrat Theo Melcher, die Bürgermeister Ulrich Berghof (Stadt Drolshagen) und Bernd Clemens (Gemeinde Wenden) sowie den Beigeordneten Carsten Graumann (Hansestadt Attendorn), sich persönlich vor Ort von Gunther Schwab (Geschäftsleiter Förderprojekte von Deutsche Glasfaser) und Johannes Ludwigs (Projektleiter Deutsche Glasfaser) über den aktuellen Baufortschritt und die weiteren Planungen informieren zu lassen.
„Mit dem jetzt begonnenen Glasfaserausbau schlagen wir ein weiteres Kapitel im Bereich des öffentlich geförderten Breitbandausbaus auf. Bereits in den vergangenen fünf Jahren konnten wir große Fortschritte beim Breitbandausbau erzielen. Nun werden auch die letzten weißen Flecken endlich mit gigabitfähigem Internet versorgt,“ freut sich Landrat Theo Melcher. Im Rahmen des geförderten Gigabitausbaus wird Deutsche Glasfaser in den nächsten Jahren rund 2.500 Haushalte in den derzeit noch vorhandenen weißen Flecken im Kreisgebiet mit FTTH-Glasfaseranbindung („Fiber To The Home“ – Glasfaser bis ins Haus) erschließen. Die Städte und Gemeinden erbringen dazu einen finanziellen Eigenanteil von rund 7,5 Mio. Euro, damit die Gesamtfinanzierung sichergestellt ist. „In Anbetracht der fortschreitenden Digitalisierung bestens investiertes Geld,“ sind sich die drei Bürgermeister einig.
Stellvertretend für die Fördermittelgeber war auch Markus Sobotta vom Bundesprojektträger ateneKOM dabei. Der Bund fördert das Projekt mit rund 37,8 Mio. Euro und das Land Nordrhein-Westfalen gibt rund 30,3 Mio. Euro dazu. Insgesamt sind für das Projekt Tiefbauarbeiten auf über 600 Kilometer Länge erforderlich, mehr als 1.400 Kilometer Leerrohre und über 1.900 Kilometer Glasfaser werden verlegt. Nach dem Baustart im westlichen Teil des Kreises folgen in den kommenden Jahren die Ausbauarbeiten in Olpe, Kirchhundem, Lennestadt und Finnentrop. Der Kreis Olpe koordiniert das gesamte Projekt für die kreisangehörigen Kommunen, das bis Ende 2024 abgeschlossen werden soll.
Im Mittelpunkt der Gespräche vor Ort standen insbesondere die innovativen Verlegemethoden, mit denen der Netzbetreiber sowie das von ihm beauftragte Generalunternehmen Soli Infratechnik GmbH die notwendige Technik zügig in die Erde bringt. In vielen Bereichen werden Fräsen eingesetzt, die es ermöglichen, täglich rund 600 Meter Glasfaserstrecke herzustellen und die Geländeoberfläche noch am gleichen Tag wieder herzurichten. Die notwendigen Hausanschlüsse bei den Endkunden werden in der Regel mittels einer Erdrakete hergestellt. Diese bohrt sich von der Grundstücksgrenze unterirdisch bis zur Hauswand, so dass auf den Hausgrundstücken bis auf eine kleine Anschlussgrube so gut wie keine Erdarbeiten stattfinden müssen.
Gunter Schwab von Deutsche Glasfaser zeigte die Chancen für den Erhalt eines schnellen Glasfaseranschlusses auch außerhalb der Fördergebiete auf. „Neben dem geförderten Ausbau sehen wir ein Potenzial von weiteren insgesamt 30.000 Glasfaseranschlüssen im gesamten Kreis Olpe. Diese planen wir, rein privatwirtschaftlich zu erschließen. Damit die Glasfasernetze außerhalb der Fördergebiete realisiert werden können, sind wir auf die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Mindestens 40 Prozent der Haushalte in den privatwirtschaftlichen Ausbaugebieten müssen dazu einen Tarif bei Deutsche Glasfaser buchen. Ist die Quote erreicht, erhalten sie einen Glasfaseranschluss ohne Anschlusskosten. In Drolshagen und Wenden sind wir bereits aktiv und informieren über unser Angebot,“ so Gunter Schwab weiter. Zwar hätten sich schon viele Haushalte für einen Tarifvertrag mit Deutsche Glasfaser entschieden, aber bis zum Erreichen der notwendigen 40-Prozent-Quote seien in den meisten Gebieten weitere Vertragsabschlüsse notwendig.
Dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sich vom Angebot von Deutsche Glasfaser überzeugen lassen, hoffen auch der Landrat und die Bürgermeister. „Nie waren die Chancen für einen kostenfreien Glasfaseranschluss besser“, so das abschließende Fazit.
Zum Bild (v.l.n.r.):
Andrea Kramer-Pabst (Kreis Olpe), Gunther Schwab, Johannes Ludwigs (beide Deutsche Glasfaser), Bürgermeister Bernd Clemens, Bürgermeister Ulrich Berghof, Landrat Theo Melcher, Gigabitkoordinator Markus Luke (Kreis Olpe), Bauleiterin Olga Panagopoulou (Generalunternehmen Soli Infratechnik GmbH), Beigeordneter Carsten Graumann, Markus Sobotta (Projektträger ateneKOM)
Hintergrund:
Bereits im Mai 2019 hatte der Kreis Olpe in enger Kooperation mit der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH stellvertretend für die sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden einen Förderantrag im Rahmen des 6. Calls der Bundesbreitbandförderung gestellt. Nach Erteilung einer vorläufigen Förderzusage im Juli 2019 wurde umgehend ein europaweites Vergabeverfahren gestartet, in dem letztlich die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH den Zuschlag erhielt.
Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser plant, baut und betreibt hauptsächlich anbieteroffene Glasfaser-Direktanschlüsse für Privathaushalte und Unternehmen. Sie engagiert sich bundesweit privatwirtschaftlich für die Breitbandversorgung ländlicher Regionen. Mit innovativen Planungs- und Bauverfahren realisiert Deutsche Glasfaser in enger Kooperation mit den Kommunen FTTH-Netzanschlüsse schnell und kosteneffizient – auch im Rahmen bestehender Förderprogramme für den flächendeckenden Breitbandausbau.
Der Kreis Olpe und die sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden arbeiten bereits seit 2016 in enger interkommunaler Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen erfolgreich an der Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreisgebiet. Fördermittel von mehr als 77 Mio. Euro wurden von Bund und Land für den Breitbandausbau im Kreis Olpe bewilligt. So konnten in den Jahren 2017 bis 2020 bereits über 10.000 Haushalte mit schnellem Internet mittels Vectoringtechnik versorgt werden, so dass dort Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung stehen. Über 680 Gewerbebetriebe und 46 Schulen wurden zudem mit direkten Glasfaseranschlüssen und damit symmetrischen Bandbreiten von 1 Gbit/s angeschlossen. Bis Ende 2024 sollen nun die Haushalte in den noch verbliebenen weißen Flecken Glasfaseranschlüsse bis ins Haus erhalten.
Aktuell werden weitere Förderantragsverfahren durchgeführt, um weitere rund 500 Unternehmen in 39 Gewerbegebieten mit schnellen Gigabit-Anschlüssen zu versorgen.
Weitere Infos:
www.kreis-olpe.de/breitband
www.deutsche-glasfaser.de
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