Corona-Statistik des Kreises Olpe verschafft Transparenz
Seit gut einer Woche gibt der Kreis Olpe täglich aktuelle Fallzahlen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie bekannt. „Unser Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger möglichst transparent über das aktuelle Geschehen im Kreis Olpe zu informieren“, erklärt Kreisdirektor Theo Melcher, gleichzeitig Leiter des Corona-Krisenstabes beim Kreis Olpe. „Und die Menschen interessieren sich offenbar sehr für diese Zahlen“, schließt er aus den vielen Kommentaren in den Medien und den Rückmeldungen, die beim Kreis zu diesem Thema eingehen.
Die Statistik ist ein wichtiges Dokumentationsinstrument für die Kreisverwaltung. So wird beispielsweise die Zahl der täglich durchgeführten Testungen erfasst und veröffentlicht. Dies habe in den vergangenen Tagen zu häufigen Rückfragen geführt, da die Zahlen verhältnismäßig niedrig seien, erläutert Theo Melcher. „In der Veröffentlichung werden allerdings nur die an den beiden Abstrichentnahmestellen Olpe und Lennestadt durchgeführten Testungen genannt“, erklärt der Kreisdirektor. Dabei handele es sich in aller Regel um Personen, die von den Hausärzten an das Gesundheitsamt überwiesen wurden bzw. um Personen, für die das Gesundheitsamt eine Testung veranlasst hat. Daneben werden zahlreiche Corona-Abstriche durch die Krankenhäuser oder die niedergelassenen Ärzte durchgeführt. Außerdem erfolgen seit einigen Tagen Reihentestungen in stationären Pflegeeinrichtungen, in den Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe und in der ambulanten Pflege, sofern dort bereits Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt wurden. All diese Daten fließen erst mit einigen Tagen Verzögerung in die Statistik ein. So ist auch zu erklären, warum sich die Zahl der angeordneten Testungen innerhalb eines Tages um 767 auf 2.172 erhöht.
„Aus den bisherigen Zahlen können wir noch keinerlei Rückschlüsse über die tatsächliche Ausbreitung des Virus oder die Wirksamkeit von Maßnahmen im Kreis Olpe ziehen“, so Theo Melcher. Bislang konnten mit den positiven Tests etwa 0,2 % der Gesamtbevölkerung im Kreis Olpe als Infizierte bestätigt werden. „Abgesehen davon, dass entsprechende Kapazitäten gar nicht vorhanden sind, könnten wir auch mit einer flächendeckenden Testung die Ausbreitung des Virus nicht verhindern“, stellt Melcher klar. „Wichtig ist das Bewusstsein, dass wir mit den aktuellen Tests lediglich das Vorhandensein des Virus nachzuweisen versuchen. Immer wenn das Virus nachgewiesen wird und Symptome vorhanden sind, geht man von einer möglichen Ausscheidung des Erregers aus. Daher wird in diesen Fällen auch immer eine Quarantäne ausgesprochen. Ist das Testergebnis allerdings negativ, wissen wir nur, dass am Tag des Tests kein Virus nachweisbar war. Da sich das aber kurze Zeit später wieder ändern kann, ist es von Bedeutung, auf Symptome zu achten und sich bei gesundheitlichen Schwierigkeiten an den Hausarzt zu wenden“, so Theo Melcher abschließend.