Zukunftswerkstatt Ausbildung
Wie kann Ausbildung wieder attraktiv werden
Zur „2. Zukunftswerkstatt Ausbildung“ trafen sich kürzlich Schulleiter und Lehrkräfte, Vertreter von Unternehmen und Verwaltungen sowie Auszubildende, um über die Frage zu beraten, wie Ausbildung wieder attraktiv werden kann. Die Einladung zu dem Treffen sprach erneut die Projektgruppe „Ausbildungsoffensive“ aus, die sich 2017 auf Initiative der Kommunalen Koordinierungsstelle, beim Kreis Olpe zuständig für die Umsetzung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“, gegründet hatte.
„Denn nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen der bereits erkennbaren Engpässe auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in unserer Region bewältigen.“, betonte Landrat Frank Beckehoff in seiner Eröffnungsrede. Schon heute können in bestimmten Branchen offene Stellen nicht mit geeigneten Fachkräften besetzt werden und das wird nicht ohne Folgen bleiben. Der Fachkräftemangel gilt als zweitgrößtes Konjunkturrisiko, wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Siegen ergab, an der sich Unternehmen aus Industrie, Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen beteiligten. Denn Fachkräfte sichern nicht nur Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung, sondern auch Wohlstand und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.
Die „2. Zukunftswerkstatt Ausbildung“ bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit, in fünf verschiedenen Workshops Antworten auf die Frage der Attraktivitätssteigerung von Ausbildung zu finden.
Im Workshop „Ausbildung im Wandel“ erörterten sie zusammen mit Florian Martens, Forscher und Berater der Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung eG (GAB) München, die Problematik, wie Ausbildungsbetriebe auf die veränderten Ansprüche der Generation Z vorbereitet werden können.
Der zweite Workshop unter der Leitung von Klaudia Tichy, Politische Sekretärin der IG Metall Olpe, setzte sich unter dem Titel „Was kann ich? Was will ich?“ mit der Frage auseinander, was junge Menschen von der Arbeitswelt im Kreis Olpe erwarten.
Christof Heimes, Regionalkoordinator für Berufliche Orientierung an den Schulen im Kreis Olpe und Ulrich Schmidt, gewerblich-technischer Ausbildungsleiter der Viega Holding GmbH & Co. KG warben in ihrem Workshop „Win-win für Schule und Unternehmen“ darum, Lehrerinnen und Lehrer wieder vermehrt für ein Betriebspraktikum zu motivieren.
Prof. Dr. Thomas Ludwig, Juniorprofessor Cyber-Physische Systeme der Universität Siegen stellte in seinem Workshop „Gotta Catch 'Em All – Ausbildungsberufe spielerisch entdecken!“ seine Idee einer App vor, mit der Jugendliche, ähnlich wie bei Pokemon go, rausgehen, aber nicht um Pokemon zu fangen, sondern einen Ausbildungsplatz zu erkunden.
Im Workshop „Klischeefrei?!“ – moderiert von Lore Funk, Forscherin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Frage auseinander, warum Berufsorientierung frei von Geschlechterklischees funktionieren sollte und wie das funktionieren kann.
Die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten zwar keine einfachen Rezepte, nahmen aber viele Anregungen mit, wie Berufsorientierung so gestaltet werden kann, dass eine betriebliche Ausbildung in den Augen der Jugendlichen wieder eine attraktive Alternative darstellt.