Corona - Bürgertelefon des Kreises (03.04.2020)
Bereits über 3.000 Anrufe
Seit der Einrichtung des Corona-Bürgertelefons der Kreisverwaltung Olpe Anfang März 2020 sind schon über 3.000 Anrufe dort eingegangen.
Carsten Stahlhacke vom Fachdienst Brand- und Bevölkerungsschutz des Kreises koordiniert täglich den Einsatz der Kolleginnen und Kollegen an der Telefon-Hotline. „In den ersten Tagen war es noch relativ ruhig, da wir noch keine positiv getestete Person im Kreis Olpe hatten. Wir hatten zunächst viele allgemeine Fragen zum Corona-Virus, z.B. an welchen Symptomen eine Infektion zu erkennen ist oder wie die Übertragungswege sind“, erklärt er. Dies war jedoch die vielzitierte Ruhe vor dem Sturm: „Wir haben sofort gemerkt, als die ganzen Skiurlauber aus den Alpen zurückkamen. Diese haben geradezu einen Ansturm auf das Bürgertelefon ausgelöst“, so Stahlhacke. Viele Urlaubsrückkehrer seien verunsichert gewesen, ob sie sich am Urlaubsort mit dem Corona-Virus infiziert haben könnten oder fragten nach, ob sie noch zur Arbeit bzw. aus dem Haus gehen könnten. Auch die Frage, unter welchen Voraussetzungen ein Corona-Test durchgeführt wird, wurde nahezu in jedem Telefonat gestellt.
„Die meisten Antworten kann man auch nachlesen oder im Netz finden, zum Beispiel auch auf der Internetseite der Kreisverwaltung. Aber die Menschen suchen offenbar einen persönlichen Ansprechpartner und sind froh, wenn sie mit jemandem über ihre Sorgen und Ängste reden können“, erklärt Carsten Stahlhacke. Allerdings könne das Bürgertelefon nur sachliche Informationen zu den Themenbereichen geben, für die die Kreisverwaltung in dieser Lage auch zuständig sei. „Eine medizinische oder arbeitsrechtliche Beratung können wir natürlich nicht anbieten“, stellt Stahlhacke klar. Für alle, die bei sich Krankheitssymptome feststellen, sei immer noch der Hausarzt oder die Hausärztin die allererste Anlaufstelle.
Für die über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, die eigens für den Einsatz am Bürgertelefon geschult wurden, ist die neue Aufgabe auch eine besondere Herausforderung. Durch die dynamische Entwicklung der Lage, ändern sich die Fragen der Anrufenden von Tag zu Tag. Aktuelle Themen wie z.B. die Schließung der Schulen und Kindertageseinrichtungen oder die Verhängung des Kontaktverbotes führten automatisch zu einem hohen Anrufaufkommen. In Spitzenzeiten wurden bisher knapp 400 Anrufe an einem Tag registriert. Aktuell werden sehr viele Fragen zu den Quarantänemaßnahmen gestellt, denn davon sind viele Menschen im Kreis Olpe persönlich betroffen. Um die Fragen bestmöglich beantworten zu können, werden die Telefonisten zum Teil mehrmals am Tag mit den neuesten Informationen versorgt.
„Der Einsatz am Bürgertelefon ist schon eine ganz besondere Herausforderung für uns alle. Die meisten Anrufer sind dankbar, dass wir ihnen direkt helfen konnten oder ihr Anliegen an die zuständige Stelle im Haus weitergeleitet haben. Aber natürlich ist nicht jeder Anrufer mit unseren Auskünften vollkommen zufrieden. Viele verstehen zum Beispiel nicht, warum bei ihnen persönlich keine Testung durchgeführt wird“, so Stahlhacke. Immer wieder erläutern die Telefonisten die Voraussetzungen für die Testungen nach den geltenden Vorgaben oder werben um Verständnis der Betroffenen, wenn das Verfahren von der Abstrichentnahme bis zum Ende der Quarantäne nicht komplett reibungslos verlaufen ist.
„Trotz alledem sind die Kolleginnen und Kollegen am Bürgertelefon mit voller Motivation und Engagement im Einsatz. So lange, wie die Corona-Lage es erfordert, werden wir das Bürgertelefon weiterhin zur Verfügung stellen“, so Carsten Stahlhacke abschließend.
Zum Hintergrund:
Für die Beantwortung von allgemeinen Fragen zum Thema Corona-Virus hat der Kreis Olpe ein Bürgertelefon eingerichtet. Das Bürgertelefon ist unter der Telefonnummer 02761 81 200 erreichbar: Montag bis Donnerstag: 8:00 Uhr - 17:00 Uhr, Freitag: 8:00 Uhr - 13:00 Uhr, Samstag und Sonntag: 10:00 Uhr - 14.00 Uhr
Weitere Infos: www.kreis-olpe.de/Themen/Coronavirus.