Afrikanische Schweinepest
Schutzmaßnahmen gegen Seuchenausbruch
Die Afrikanische Schweinepest (ASP), die jetzt erstmals in Deutschland nachgewiesen wurde, ist eine Viruserkrankung, die für den Menschen ungefährlich ist, jedoch für Haus- und Wildschweine eine ernste Bedrohung darstellt. Im Rahmen der Tierseuchenprävention bemühen sich Veterinärämter und Jäger in der Bundesrepublik darum, eine weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern.
Auch das Veterinäramt des Kreises Olpe und die hiesige Kreisjägerschaft sind in diesem Bereich engagiert. In diesem Zusammenhang hat der Kreis Olpe drei Kühlzellen beschafft, in denen Schwarzwild-Aufbrüche unschädlich entsorgt werden können. „Hintergrund für die Maßnahme ist, dass der Aufbruch eines noch nicht sichtbar klinisch kranken, aber schon mit dem ASP-Virus infizierten Wildschweines im Wald bereits der Ausgangspunkt für die Infektion weiterer Wildschweine sein kann“, erklärt Christian Kaiser, der Leiter des Veterinäramtes in Olpe. „Je weniger Wildkadaver und -reste im Wald bleiben, desto besser für die Seuchenvorbeugung.“Darüber hinaus dienen die Zellen dazu, Wildschweinkadaver, die auf das Virus untersucht werden sollen, gekühlt zwischenzulagern.
Die erste Kühleinrichtung wurde jetzt im Hegering Attendorn aufgestellt, der auch die Reinigung aus eigenen Mitteln und mit eigenem Personal organisiert. Für Sebastian Hoffmann, den Leiter des Hegerings Attendorn ist das eine Selbstverständlichkeit, dass die Jägerschaft hier mit anpackt: „Es ist doch unser ureigenes Interesse, dafür zu sorgen, dass wir einen gesunden Wildbestand erhalten.“ „Für dieses Engagement bin ich außerordentlich dankbar“, erklärt Christian Kaiser. „Dies ist ein wertvoller Beitrag zur Seuchenvorbeugung und ein Beleg für die gute Zusammenarbeit zwischen Behörde und Jägerschaft.“ Damit den Jägern weite Fahrstrecken erspart bleiben, ist beabsichtigt, in jedem Hegering bzw. jeder Kommune eine Kühleinrichtung aufzustellen. Weitere Standorte sind bereits beim Hegering Bilstein und beim Bauhof der Gemeinde Wenden eingerichtet.
Auch der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Kurköln Olpe, Karl-Josef Fischer, begrüßt die Vorsorgemaßnahmen des Kreises. „Mit einer intensiven Bejagung des Schwarzwildes, wie sie bei uns praktiziert wird, unterstützt die Kreisjägerschaft zudem die Bemühungen zur wirksamen Prävention“.
Eine Übertragung des Virus kann direkt über Tierkontakte oder indirekt über Fleisch und Wurst von infizierten Tieren sowie Abfallprodukte und Aufbruch befallener Tiere erfolgen. Unter ungünstigen Bedingungen können sogar unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Essensreste sollten daher niemals weggeworfen oder für Wildschweine zugänglich entsorgt werden.
Für Haus- und Wildschweine besteht schon seit Jahrzehnten ein Verbot der Verfütterung von Küchen- und Speiseabfällen. Eine Ausbreitung des Virus ist auch durch Gegenstände wie Werkzeuge, Schuhwerk oder Kleidung sowie Transportfahrzeuge möglich, da das Virus sehr lange ansteckungsfähig bleibt. Deshalb sollten Reisende- auch Jagdreisende- und Transporteure sich besonders vorsichtig und verantwortungsvoll verhalten und die Hygienemaßnahmen beachten.