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Fünf Jahre "Beratungshaus Inklusion"

Alles unter einem Dach

Seit Oktober 2015 gibt es das „Beratungshaus Inklusion“ auf dem Gelände des LWL-Förderschulzentrums in Olpe am Kimicker Berg. Seither können sich Eltern, Lehrer und Erzieher von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Unterstützungsbedarfen mit ihren Fragen an das Beratungshaus wenden. Über 350 Ratsuchenden konnte so geholfen werden. Grundlage für die Arbeit ist eine zwischen der Bezirksregierung Arnsberg, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem Kreis Olpe geschlossene Vereinbarung. 

"Mein Sohn hat eine starke Sehbeeinträchtigung, welche Tastatur kann er in der weiterführenden Schule benutzen?" erkundigt sich der Vater eines Kindes oder die Mutter einer Tochter im Rollstuhl möchte wissen, wie ihr Kind in der Schule schwimmen lernen kann und wer die Sportlehrerin dazu beraten kann. 

Aber nicht nur Eltern sondern auch die Lehrkräfte selbst informieren sich im Beratungshaus: „Ein Erstklässler hat Schwierigkeiten mit dem Sprechen, Schreiben und Lesen. Können Sie vorbei kommen und den Schüler einmal im Unterricht beobachten?“ so die Lehrerin einer Grundschule. 

Das Haus bietet Beratung in den Bereichen Sehen, Hören und Kommunikation, Sprache, körperliche und motorische Entwicklung, geistige Entwicklung, Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie in den Bereichen Autismus und Unterstützte Kommunikation, Assistive Technologien, Therapie und Pflege. Die Anfragen werden von Fachkräften unterschiedlicher Professionen beantwortet. 

Die Bündelung verschiedener Fachkompetenzen, die Zusammenarbeit und die Kooperation mit unterschiedlichen Partnern, wie Frühförderstellen, Kliniken und Ärzten, Hilfsmittelfirmen etc. ermöglicht eine differenzierte und qualifizierte Beratung unter einem Dach und einer Adresse. 

Das gemeinsame Beratungshaus ist dabei mehr  als eine reine Addition der verschiedenen Fachrichtungen. Den häufig unterschiedlichen Fragestellungen rund um die Förderung von Kindern mit komplexen Unterstützungsbedarfen steht ein multiprofessionelles Beratungsteam gegenüber, das gemeinsam mit den Anfragenden behinderungsübergreifend an Lösungen arbeitet   und damit Ratsuchenden das Anlaufen verschiedener Beratungsstellen erspart. Die Mitglieder des Beratungsteams verstehen sich als Berater und  als „Lotsen“ für Ratsuchende zu Fragestellungen aus dem Bereich der inklusiven Bildung. 

Ratsuchende können sich gerne unter der Telefonnummer 02761/920240 bzw. der E-Mailadresse beratungshaus-olpe@lwl.org an die Mitarbeiterinnen des Beratungshauses wenden. Eine Beratung vor Ort ist nach Absprache mit den Beteiligten und unter Einhaltung der coronabedingten Hygiene- und Schutzmaßnahmen möglich. Weitere Informationen gibt es unter www.beratungshaus-olpe.lwl.org.

 Hintergrund: 

Das Beratungshaus Inklusion in Olpe ist eins von mittlerweile vier Beratungshäusern Inklusion in Westfalen Lippe, die der LWL seit 2012 gemeinsam mit den Bezirksregierungen Arnsberg, Münster und Detmold in enger Kooperation mit den Kreisen Olpe und Paderborn sowie den Städten Münster und Gelsenkirchen eingerichtet hat. Nach den bisherigen Erfahrungen geht der LWL davon aus, dass perspektivisch zwei Beratungshäuser pro Regierungsbezirk für eine flächendeckende unterstützende Beratung erforderlich sind, um eine qualitätsvolle inklusive Beschulung insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf in den Bereichen körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation, Sehen und Sprache in der Sek I, also in den Förderschwerpunkten, für die der LWL als Schulträger verantwortlich ist, zu unterstützen.

Beratungshaus Inklusion
Das Team des Beratungshauses Inklusion.
25.11.2020