Kreis Olpe sucht den Glockenfrosch
Wer kennt den Glockenfrosch bzw. die Geburtshelferkröte und kann Hinweise geben?
Jetzt ist die Jahreszeit, in der sich an lauen Frühlings- und Sommerabenden bei Einbruch der Dunkelheit der Glockenfrosch mit seinem namengebenden Ruf meldet. Wenn mehrere Kröten rufen, soll sich der Gesang nämlich von weitem wie Glockengeläut anhören. Früher auf den Dörfern des Kreises Olpe an Trockenmauern, Steinhaufen und Steinböschungen in der Nähe von Teichen keine Seltenheit, ist der Glockenfrosch heute nicht mehr oft zu hören.
Ein weiterer Name für die zierliche kleine Kröte lautet Geburtshelferkröte. Da sich das Männchen während der Paarung an Land die Laichschnüre um die Hinterbeine wickelt und sich ab dann um den Laich kümmert, hilft es quasi bei der Geburt. Erst kurz vor dem Schlüpfen der Kaulquappen sucht das Männchen ein Kleingewässer auf und entlässt den Nachwuchs ins Nasse. Diese einzigartige Methode der Brutpflege hängt mit dem Lebensraum der Kröte zusammen, sie bevorzugt besonnte wenig bewachsene Geröllhalden, Steinmauern und ähnliches. In einer solchen Umgebung trocknen Gewässer schnell aus und der Laich wäre verloren, weshalb das Männchen erst „in letzter Minute“ ein geeignetes Gewässer auswählt. Tagsüber sitzen die kleinen Kröten in Spalten und Erdlöchern, weshalb es ein vergebliches Unterfangen ist, sie zu suchen.
Über die aktuelle Verbreitung der Geburtshelferkröte, im Sauerland auch Steinklinke genannt, ist wenig bekannt. Hier kommen alle, die sich gerne draußen in der freien Natur aufhalten, ins Spiel: Wem ist abends schon dieses „Ping“ bzw. ein seltsames „Glockengeläut“ aufgefallen und wer kann dazu Hinweise geben? Ein ganzes „Glockengeläut“ zu vernehmen ist heutzutage eher unwahrscheinlich, aber vielleicht sind einzelne Kröten zu hören. Auch frühere Vorkommen sind von Interesse. Gesangsproben lassen sich leicht im Internet finden. Bekannte Vorkommen der Geburtshelferkröte können besser geschützt und auch die Umgebung gezielt optimiert werden, so dass uns das „Glockengeläut“ noch lange erhalten bleibt.
Meldungen, gerne auch über frühere Vorkommen, nimmt Sabine Venema von der Unteren Naturschutzbehörde entgegen: s.venema@kreis-olpe.de, Telefon: 02761/81-227.