Wohnraum für Geflüchtete: interkommunale Notunterkunft in Heggen kann zum 1. Oktober Betrieb einstellen
Nach dem Angriff Russlands kamen viele Menschen aus der Ukraine schutzsuchend nach Deutschland. Auch die Kommunen im Kreis Olpe haben aktuell etwa 1.700 Geflüchtete aufgenommen. Der weitaus größte Teil von ihnen konnte – dank der enormen Hilfsbereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern – eigene Wohnungen beziehen. Gemeinschaftsunterkünfte der Städte und Gemeinden bieten weiteren Wohnraum.
Außerdem haben die sieben Kommunen gemeinsam und mit Unterstützung des Kreises Olpe zwei weitere Notunterkünfte eingerichtet: die interkommunalen Herbergen in Finnentrop-Heggen und Olpe-Eichhagen. Diese nehmen ukrainische Kriegsgeflüchtete auf, die kurzfristig nicht anderweitig untergebracht werden können.
Interkommunale Herberge in Eichhagen bleibt bestehen
Zwar ist die Lage in der Ukraine weiterhin nicht sicher. Doch seit dem Kriegsausbruch haben die Kommunen die Zeit genutzt, um zusätzlichen Wohnraum zur Unterbringung von Geflüchteten zu schaffen. Mit diesen Unterkünften und durch die verbleibende interkommunale Herberge in Eichhagen soll der Bedarf mittelfristig gedeckt werden.
Daher haben sich die sieben Kommunen darauf verständigt, den gemeinsamen Betrieb der Notunterkunft in der ehemaligen Jugendherberge in Heggen zum 1. Oktober einzustellen.
Viele Geflüchtete haben anderen Wohnraum gefunden
„In den acht Monaten seit dem Einzug der ersten Geflüchteten in Heggen haben zahlreiche Menschen dort einen ersten Ankerpunkt gefunden, um im Leben im Deutschland anzukommen. In der Spitze waren bis zu 106 Personen dort untergebracht, darunter stets auch viele Kinder“, resümiert Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum als Leiter der Koordinierungsgruppe.
„Es ist eine gute Nachricht, dass die meisten Geflüchteten aus der Ukraine inzwischen in eine kommunale Unterkunft oder in vielen Fällen auch in eine eigene Wohnung umziehen konnten. Dies ist für die Menschen ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität“, verdeutlicht Philipp Scharfenbaum.
So werden von den derzeit noch in Heggen untergebrachten 44 Personen (Stand: 08.05.2023) in den kommenden Tagen und Wochen 31 Personen die Notunterkunft verlassen können.
Gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen
Die Situation nach Kriegsausbruch sei höchst herausfordernd gewesen, erinnert sich der Kreisdirektor an die ersten Wochen und Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Die Kommunen mussten sich innerhalb kürzester Zeit auf eine schwer einschätzbare Zahl an Geflüchteten vorbereiten und für diese Wohnraum organisieren. Dabei hätten die Mitarbeitenden der Städte und Gemeinden Enormes geleistet. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und mit dem Kreis sei hervorragend gelaufen.
Ganz besonderer Dank, so Scharfenbaum, gelte weiterhin den zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die Geflüchtete aufgenommen haben – „diese Hilfsbereitschaft hat den Erfolg ausgemacht“. Ein großer Dank gebührt dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes, der den Betrieb der beiden interkommunalen Herbergen vorbildlich führt, „aber auch den Dorfgemeinschaften in Heggen und Eichhagen, die vorbildliche Gastgeber sind“.
Das Gebäude der ehemaligen Jugendherberge in Heggen steht im Eigentum der Gemeinde Finnentrop. Diese entscheidet auch darüber, wie es ab Oktober genutzt werden soll.