Konzertierte Aktion zum »Tag der Wohnungslosen«
Berufsschülerinnen und -schüler packen schmackhafte Geschenktüten
Am heutigen 11. September ist der „Tag der Wohnungslosen“. Anlass genug, den im Kreis Olpe von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen eine materielle und zugleich ideelle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Initiative des Kreises Olpe
Auf Initiative vom Fachdienst Pädagogische Jugendhilfen/Soziale Dienste des Kreises Olpe sind im Berufskolleg Olpe insgesamt 100 Papiertüten mit belegten Brötchen, Getränken sowie einigen süßen Leckereien befüllt worden. Diese Tüten brachten Britta Schurig vom vorgenannten Fachdienst des Kreises Olpe sowie Lena Dawidowski und Andreas Heukelbach vom Katholischen Jugendwerk Förderband Olpe sodann in die Unterkünfte für obdachlose Menschen der sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden.
Engagement am Berufskolleg des Kreises Olpe
Zuvor engagierten sich 19 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Sozialassistenz am Berufskolleg des Kreises Olpe (BKO), um die nette Gabe zu ermöglichen. Denn sie schmierten und belegten die Brötchen und packten diese zusammen mit den Getränken und Süßigkeiten in die Tüten.
„Gute Schüler, gute Arbeit"
„Gute Schüler, gute Arbeit“, lobten die Lehrerinnen Katja Kleikamp und Karin Stein die Leistung ihrer Schülerinnen und Schüler. Und auch BKO-Leiterin Ina Suchard und Abteilungsleiterin Stephanie Alff lobten das Engagement der jungen Menschen für eben jene, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. „Wir haben das sehr gerne gemacht“, so Stephanie Alff. Zumal hier eine Verzahnung von Theorie und Praxis stattgefunden habe.
Initiative „Endlich ein Zuhause“
Obdachlosigkeit wird nach Hunger oft als die schlimmste Form von Armut beschrieben. Schutz und Geborgenheit gehen verloren, Perspektivlosigkeit und Angst nisten sich ins Leben. Die Bekämpfung der Obdach- und der Wohnungslosigkeit ist entsprechend des Ordnungsrecht Aufgabe der Kommunen. Doch viele Städte und Gemeinden stehen vor wachsenden Problemen bei der Bekämpfung von Wohnungslosigkeit – auch im Kreis Olpe. Hier ist die Zahl der wohnungslosen Menschen in jüngerer Vergangenheit gestiegen, derzeit sind 80 Menschen bekannt, die als Wohnungslose in kommunalen Unterkünften das vielzitierte Dach über dem Kopf erhalten. Der Kreis Olpe beteiligt sich zusammen mit anderen Einrichtungen an der Initiative „Endlich ein Zuhause“. Diese hat Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, in Absprache mit verschiedenen Akteuren ins Leben gerufen.
Mehr Personal
„Dank dieses Programms sind die personellen Ressourcen in der Bekämpfung von Obdachlosigkeit aufgestockt worden“, freut sich Britta Schurig vom Fachdienst Pädagogische Jugendhilfen/Soziale Dienste des Kreises Olpe. Denn Dank der zusätzlichen Mittel kann sie zusammen mit der Gesellschaft Alternative Lebensräume für Frauen (ALF) in Grevenbrück sowie dem Katholischen Jugendwerk Förderband Olpe die Wohnungslosenhilfe gemeinsam angehen. Durch die verschiedenen originären Ausrichtungen entstehen Synergieeffekte, die den von Wohnungslosigkeit betroffenen und bedrohten Menschen zugutekommen sollen.
„Wir suchen händeringend potentielle Vermieter“
Was steht ganz oben auf der Agenda? „Wir suchen händeringend potentielle Vermieter“, erklärt Britta Schurig. Wohnungen jedweder Größe für nahezu alle Generationen sind willkommen. Die ohnehin schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt hat sich durch globale Krisen verschärft. Oft reicht eine kurze Phase der Kurzarbeit bereits aus, um die finanzielle Standfestigkeit eines Haushalts zu kippen. Hinzu kommt: Viele Menschen können die hohen Preise für Strom und Wärme nicht mehr schultern, auch hier droht vielen Bürgerinnen und Bürgern eine prekäre Lebenssituation.
"Fast jeder kann in die Gefahr geraten, die Wohnung zu verlieren"
„Fast jeder kann in die Gefahr geraten, die Wohnung zu verlieren“, stellt Andreas Heukelbach von Förderband fest. Besonders fatal sei die Wohnungslosigkeit für junge Menschen, weil hierdurch die berufliche Biographie massiv gestört werden könne.
Bitte frühzeitig melden
Britta Schurig appelliert an die Betroffenen, dass man sich bereits bei den Hilfestellen melden sollte, bevor die Wohnung tatsächlich aufgegeben werden müsse. Womöglich könne durch Beratung das Schlimmste vermieden werden. So zum Beispiel beim Kreis Olpe: Britta Schurig, Tel. (02761) 81-260, E-Mail b.schurig@kreis-olpe.de.