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Deponiebelüftung:
Aerobe in situ Stabilisierung der Zentraldeponie »Alte Scheune«

Zentraldeponie "Alte Scheune" © Kreis Olpe
Die Zentraldeponie "Alte Scheune". © Kreis Olpe

Der Kreis Olpe ist für den Betrieb sowie die zukünftige Stilllegung und Nachsorge der Zentraldeponie „Alte Scheune“ zuständig. Während in der Vergangenheit ab 1991 größere Mengen an unvorbehandelten Siedlungsabfällen abgelagert wurden, werden seit 2005 nur noch mineralische Abfälle gemäß den seither geltenden rechtlichen Anforderungen deponiert.

Zersetzung der biologisch abbaubaren Abfälle

Ähnlich wie bei einem hauseigenen Komposthaufen findet eine Zersetzung der biologisch abbaubaren Abfälle statt - in einem entsprechend größeren Maßstab. Dabei entstehen klimaschädliche Gase, wie Methan (CH4) und Kohlenstoffdioxid (CO2).

Methanproduktion vermeiden

Bislang wird das Deponiegas über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) verstromt. Mit zunehmender Ablagerungsdauer verringert sich die Produktion des Deponiegases soweit, dass eine wirtschaftliche Verwertung nicht mehr möglich ist. Trotzdem ist eine kontrollierte Erfassung und Entsorgung der verbleibenden Gasmengen aus Gründen des Umweltschutzes weiterhin erforderlich und kann sich noch über mehrere Jahrzehnte erstrecken. Mit der in situ Belüftung von Deponien wird das Ziel verfolgt, den Deponiekörper möglichst schnell in einen biologisch stabilisierten Zustand zu überführen, sodass letztlich möglichst „keine" Methanproduktion mehr erfolgt.

Wie funktioniert das?

Das Grundprinzip der Belüftung und Ablufterfassung stellt sich wie folgt dar: Bei einer Luftzuführung unter geringen Überdrücken wird Luft über Belüftungsbrunnen in den Deponiekörper eingepresst. Von dort kann die Luft bzw. der Luftsauerstoff über Konvektions- und Diffusionsvorgänge in den Deponiekörper eindringen. In Abhängigkeit der Belüftungsrate und -dauer wird somit eine Aerobisierung des gesamten Deponiekörpers und ein beschleunigter Abbau der organischen Abfallbestandteile bewirkt. Über das Gaserfassungssystem kann die Abluft erfasst und behandelt werden.

Einsparung von 171 Millionen Kilogramm CO

Mit diesem Vorgehen kann in der Stilllegungsphase des älteren deponiegasbildenden Deponiebereiches der Emissions- und Klimaschutz nochmals deutlich verbessert und damit die langfristige Umweltverträglichkeit des Deponiestandorts gewährleistet werden. Die nachhaltige Reduzierung von klimarelevanten Methan-Emissionen belaufen sich den Berechnungen zufolge auf 171.000 Megagramm CO2eq – bezogen auf den gesamten Emissionszeitraum der Deponie also einer äquivalenten (eq) Einsparung von 171 Millionen Kilogramm CO2. Die Vermeidung dieser Menge Kohlenstoffdioxid ist gleichzusetzen mit dem Ausstoß eines Mittelklassewagens (Verbrenner), vorausgesetzt, dieser legte eine Strecke von 1.710.000.000 (mehr als 1,5 Milliarden) Kilometern zurück.

Maximalförderung von 60 Prozent bewilligt

Die Umsetzung des Vorgehens bedarf einer umfassenden Ertüchtigung des Gaserfassungssystems und Investitionen in die entsprechende Anlagentechnik. Für die Finanzierungen des Projektes wurden nicht rückzahlbare Zuwendungen aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz beantragt (https://www.klimaschutz.de/de/foerderung/foerderprogramme/kommunalrichtlinie). Ende Dezember 2022 hat der Kreis Olpe den Bewilligungsbescheid über die Maximalförderung von 60 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens erhalten, sodass nun die erforderlichen Aufträge für die anstehenden Arbeiten vergeben werden konnten.

Kreis erfüllt wichtige Aufgabe zum Klimaschutz

Mit der Umsetzung der Maßnahmen nimmt der Kreis Olpe eine wichtige Aufgabe zum Schutz des Klimas wahr.

Bundesregierung fördert seit 2008 zahlreiche Projekte

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Titel: KSI: Aerobe in situ Stabilisierung der Zentraldeponie Alte Scheune (Förderkennzeichen 67K21542)

Laufzeit: 01.01.2023 – 30.06.2024

Logo der Nationalen Klimaschutzinitiative
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