Premiere am Biggesee mit mehreren Rettungsorganisationen:
Presseinfo Nr. 110/2024
Notfälle im und am Wasser prägen „Azubi-Tag“ für angehende Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen aus den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein
Ein Notfallsanitäter bzw. eine Notfallsanitäterin besitzt die höchste nicht-ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Sie müssen in Notfallsituationen vielfältige organisatorische und medizinische Aufgaben erfüllen, um in Not geratene Menschen zu retten. Die physische und psychische Belastung dabei ist enorm.
Besondere Einsatzsituationen
Entsprechend anspruchsvoll, vielseitig und wichtig ist die Ausbildung eines angehenden Notfallsanitäters bzw. einer künftigen Notfallsanitäterin. Um neben der regulären praktischen, schulischen und medizinischen Ausbildung eine hohe Qualifizierung zu gewährleisten, veranstaltet der Rettungsdienst des Kreises Olpe zusammen mit dem Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein viermal im Jahr sogenannte „Azubi-Tage“. Hier werden parallel zu den facettenreichen Alltagsaufgaben besondere Einsatzsituationen trainiert.
Erstmals standen Notfälle am und im Wasser auf der Tagesordnung
Am Donnerstag (5. September 2024) erlebte der „Azubi-Tag“ eine Premiere: Erstmals standen Notfälle am und im Wasser auf der Tagesordnung. Unter Federführung des Rettungsdienstes des Kreises Olpe war dieser Tag seit April vorbereitet worden. Beteiligt waren neben dem Rettungsdienst des Kreises Olpe, der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein, der Bezirksverband Südsauerland der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Attendorn. Ebenfalls also eine Premiere, denn in dieser Form haben die beteiligten Organisationen solche Situationen noch nie gemeinsam erprobt.
Herausforderne Aufgaben
46 angehende Notfallsanitäter und -sanitäterinnen aus den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein aus allen drei Ausbildungsjahrgängen sahen sich herausfordernde Aufgaben gegenüber. Denn der theoretischen Unterweisung folgte die Praxis. Hier galt es, eine Person mit einem Herzkreislaufstillstand von einem Segelboot, einen in Not geratenen Taucher aus dem Wasser sowie eine Person aus dem Uferbereich der Talsperre zu retten. Überdies erfolgte eine Materialschulung.
Gemeinschaftsgefühl
Die Auszubildenden wirkten mit großem Eifer mit. Die Einsatzsituationen forderten und begeisterten zugleich. Denn neben herrlichem Sommerwetter stärkten die Gruppenübungen das Gemeinschaftsgefühl unter den Auszubildenden und die Verbundenheit mit anderen Rettungsorganisationen. Schließlich bereitet das persönliche Miteinander neben aller Qualifikation eine wichtige Basis für die Rettung in Not geratener Menschen.
Im Jahr 2023 ertranken bundesweit 378 Menschen
Wie bedeutsam solche Übungen am und im Wasser übrigens sind, verdeutlichen die Statistiken der DLRG. Sie hat bundesweit im vergangenen Jahr 378 Ertrinkungsfälle verzeichnet. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 kamen laut DLRG mindestens 253 Personen im Wasser zu Tode. Das sind 35 Personen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Wiederholung gewünscht
Alle Beteiligten lobten am Ende des zweifellos anstrengenden Tages die herausragende Organisation und die Innovation, die Rettung am und im Biggesee zu üben. Und alle waren sich einig, dass dieser „Azubi-Tag“ eine Wiederholung verdient.