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Feierliche Einbürgerung: Menschen aus 22 Ländern werden Deutsche  

Presseinfo Nr. 140/2024
 

Deutschland hat 60 Staatsangehörige hinzugewonnen: Im großen Sitzungssaal des Kreishauses haben am Freitag, 25. Oktober, 25 Frauen und Mädchen sowie 35 Männer und Jungen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Sie stammen aus 22 Herkunftsländern und leben alle bereits mehrere Jahre in Deutschland – das ist eine der vielen Voraussetzungen für eine Einbürgerung. Die Jüngsten in ihren Reihen waren zwei kleine Jungen aus einem europäischen Land, die älteste eine Frau aus Israel.  

Die Geschichte der Familie Iskaross

Unter den neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern ist auch die fünfköpfige Familie Iskaross. Die Eltern waren mit den zwei älteren Söhnen 2018 nach Deutschland geflüchtet, weil sie als Christen in ihrer Heimat Ägypten aus religiösen Gründen verfolgt wurden. Sie wurden als Asylberechtigte anerkannt und haben es in ihrer sechsjährigen Aufenthaltszeit geschafft, die zahlreichen Voraussetzungen für die Einbürgerung zu erfüllen. Die Tochter wurde bereits in Deutschland geboren.

Aus beruflichen Gründen zog die Familie 2022 von Gelsenkirchen ins Sauerland. Der Vater, ein gelernter Architekt, fand hier Arbeit als Teamleiter im Bereich Verpackung bei einem Sauerländer Unternehmen. Sichtlich stolz nahmen die Familienmitglieder ihre Einbürgerungsurkunden aus den Händen von Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum entgegen.

Klares Bekenntnis zu Deutschland und seinen Gesetzen

Bei der feierlichen Einbürgerungsfeier leisteten alle über 16-Jährigen ein Gelöbnis und verpflichteten sich damit, das Grundgesetz und alle Gesetze der Bundesrepublik zu achten und dem Land niemals Schaden zuzufügen.

„Sie sind schon lange Teil der deutschen Gesellschaft – manche seit fünf Jahren, andere schon ihr ganzes Leben lang. Aber einen Pass dieser Gesellschaft, unseres Landes, hatten Sie bislang nicht“, sagte Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum in seiner Begrüßung. Die persönlichen Hintergründe der frischgebackenen Deutschen sind äußerst vielfältig. Scharfenbaum betonte aber auch, dass es darauf nicht ankommt. Was zählt ist ein klares Bekenntnis zu Deutschland, seinen Gesetzen und Werten. „Ihnen allen wünschen wir, dass Sie in Einigkeit, im Recht und in Freiheit in Ihrem Deutschland Glück finden.“

Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne überreichte der Kreisdirektor jedem und jeder Einzelnen die Einbürgerungsurkunde, dazu eine handliche Ausgabe des Grundgesetzes. Mit der Einbürgerungsurkunde können die neuen Staatsbürgerinnen und -bürger nun in das Rathaus ihres Wohnortes gehen und ihren Personalausweis und Reisepass beantragen.

Sehr hohe Nachfrage seit Reform des Staatsangehörigkeitsrechts

Ausländische Personen, die sich um die deutsche Staatsangehörigkeit bewerben möchten, müssen viele Vorgaben erfüllen. So müssen sie seit mindestens fünf Jahren legal in Deutschland leben, Sprachkenntnisse und Wissen über Deutschland und seine Kultur nachweisen sowie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Angehörigen ohne staatliche Hilfe bestreiten. Außerdem dürfen Bewerberinnen und Bewerber keine Straftaten begangen haben.

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, dauert das Einbürgerungsverfahren durchschnittlich drei bis vier Monate. Sehr stark gestiegen ist das Interesse, seit der Bund im Juni dieses Jahres das Staatsangehörigkeitsrecht reformiert hat. Seitdem ist eine doppelte Staatsbürgerschaft in den meisten Fällen möglich; die alte Staatsangehörigkeit muss nicht mehr aufgegeben werden.

Das hat die Nachfrage so stark erhöht, dass Termine für Einbürgerungs-Interessierte beim Ausländeramt des Kreises Olpe derzeit bis Juli 2026 ausgebucht sind. 

Auf einem Tisch liegen eine ausgabe des Grundgesetzes und der Text des Bekenntnisses, das Einbürgerungsbewerber leisten müssen. Dahinter zwei Stühle und eine Deutschlandfahne. © Kreis Olpe
Die Einbürgerung ist ein feierlicher Anlass. © Kreis Olpe

28.10.2024 

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