Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt macht Fortschritte
Sehr positiv wurden im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises Olpe kürzlich die Zahlen aufgenommen, die Hans-Georg Völmicke mitgebracht hatte. Völmicke, Leiter des Jobcenters Kreis Olpe, berichtete von messbaren Erfolgen insbesondere bei der Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte in den Arbeitsmarkt. Sowohl Personen aus der Ukraine als auch aus den acht häufigsten anderen Herkunftsländern waren 2024 häufiger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als in den Jahren zuvor.
Die acht häufigsten Herkunftsländer von Asylbewerbern sind Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Aus diesem Personenkreis gingen Ende März 2024 insgesamt 839 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Im Gegenzug waren im Jahresdurchschnitt nur 268 Personen aus diesen Herkunftsländern arbeitslos und bezogen Bürgergeld.
Zugewanderte finden häufiger Arbeit als früher
Die Quote der Beschäftigten unter den Menschen aus diesen acht Herkunftsländern hat sich seit 2016 stetig positiv entwickelt: Jedes Jahr haben mehr von ihnen Arbeit gefunden. Die Quote der arbeitslosen Bürgergeldempfänger hingegen ist in dieser Gruppe seit 2017 relativ stabil und von 2023 bis 2024 noch einmal leicht gesunken (von 272 auf 268 Personen).
Auch die Geflüchteten aus der Ukraine finden inzwischen häufiger einen Job. In diesem Bereich ist die Steigerung seit 2022 besonders bemerkenswert: Hatten damals nur 33 Ukrainerinnen und Ukrainer eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden, waren es 2023 schon 126 und 2024 bereits 182. Demgegenüber standen 2024 im Kreis Olpe 390 arbeitslose ukrainischstämmige Personen im Bürgergeldbezug – eine leichte Steigerung gegenüber 2023 (354).
Zur Einordnung dieser Zahlen: Die Gesamtzahl aller erwerbsfähigen Personen in der Grundsicherung lag im Kreis Olpe Ende 2024 bei 4.026.
Erfolgreiche Programme: Jobturbo und Mylife
Als erfolgreich bei der Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte haben sich vor allem zwei Programme erwiesen: erstens der „Jobturbo“, mit dem das Bundesarbeitsministerium deutschlandweit mehr Zugewanderte in Arbeit bringen will. Dafür erhalten die Teilnehmenden in drei Stufen zunächst grundlegende Sprachkenntnisse; mit diesen können sie eine Arbeit aufnehmen, die ihre Lebenssituation stabilisiert und auch zum weiteren Ausbau der Sprachkenntnisse beiträgt.
Und zweitens „Mylife“, ein Programm des Jobcenters Kreis Olpe. Es wurde entwickelt, um Frauen mit Zuwanderungsgeschichte einen Weg in den Arbeitsmarkt zu erschließen. Sprache, Qualifizierung und Anerkennung von Abschlüssen, Kinderbetreuung, Hilfsangebote – alle diese Themen werden in Gruppen- und Einzelterminen über einen Zeitraum von sechs Monaten besprochen. Die Frauen vernetzen sich und lernen verschiedene Arbeitgeber kennen. 119 von ihnen haben 2024 dadurch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden.
Insbesondere im Dienstleistungs- und im sozialen Bereich bestünden derzeit Jobchancen, erläuterte Hans-Georg Völmicke im Ausschuss. Trotz der trüben Aussichten am Arbeitsmarkt schaue das Jobcenter Kreis Olpe auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr bei der Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt zurück.