Wasserversorgung
Ihren Ursprung haben die Kreiswerke in den Kreiswasserwerken, die noch heute als Trinkwasserunternehmen für mehr als 105.000 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Olpe Rohwasser aufbereitet, Trinkwaser speichert und zu den kommunalen Versorgern transportiert, die das Trinkwasser in den einzelnen Ortschaften bis zu den Hausanschlüssen der Bürgerinnen und Bürger weiterleiten.
Das unmittelbare und mittelbare Versorgungsgebiet der Kreiswerke erstreckt sich über nahezu das gesamte Stadtgebiet Attendorn, die Stadtgebiete Drolshagen, Lennestadt und Olpe sowie die Gemeindegebiete Kirchhundem und Wenden.
Die Trinkwasserversorgung wird 365 Tage im Jahr im 24-Stunden-Betrieb aufrechterhalten.
Die Störhotline ist unter Tel 02761 944-80 zu erreichen.
Rohwassergewinnung und -aufbereitung
Wasserwerk Erbscheid
Das Wasserwerk Ebscheid ist das größte Wasserwerk der Kreiswerke. Das Rohwasser entstammt als Oberflächenwasser hauptsächlich der Listertalsperre. Eine weitere Entnahme kann aus der Biggetalsperre erfolgen. Das Wasserwerk wurde 1964 in Betrieb genommen und mehrmals erweitert. Im Jahr 2023 wurden 3.748.772 m³ Trinkwasser im Wasserwerk Erbscheid produziert.
Aus dem gewonnenen Rohwasser wird in drei Filtrationsstufen Trinkwasser. In einem ersten Reinigungsprozess werden in der Mikrosiebanlage ähnlich einer Zentrifuge Schmutzpartikel aus dem Rohwasser gefiltert. Im Anschluss wird das vorgereinigte Rohwasser in der Schnellfilteranlage weiter behandelt. Das Wasser sickert hier durch mehrere, immer feinere Schichten Aktivkohle. Zuletzt wird das Wasser in der europaweit größten Langsamfilteranlage aufbereitet. In sechs großen Kammern versickert das Wasser durch Sand- und Kohleschichten. Die letzten Partikel und Fremdstoffe werden hier aus dem Wasser gefiltert. Als Aufbereitungsstoffe werden zusätzlich Natriumhydroxidlösung und Natriumchloritlösung dem Wasser beigefügt.
Vor Abgabe in das Leitungsnetz wird Chlordioxid dem Trinkwasser beigefügt. Da eine Nachbehandlung des Trinkwassers im Leitungs- und Speichernetz grundsätzlich nicht erlaubt ist, erfolgt die letztmalige Behandlung am Ausgang im Wasserwerk Erbscheid.
Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Erbscheid dient der Versorgung des Stadtgebietes Drolshagen, des Stadtgebietes Olpe und des Gemeindegebietes Wenden, sowie in Teilen des Stadtgebietes Attendorn, des Stadtgebietes Lennestadt und des Gemeindegebietes Kirchhundem.
Wasserwerk Repewerk
Das Wasserwerk Repewerk wurde im Jahr 2007 in Betrieb genommen. Das Rohwasser wird aus dem Grundwasser gewonnen. Hierzu werden mehrere Brunnenanlagen und Quellwassergewinnungen unterhalten. Die Fördermenge im Jahr 2023 betrug 1.469.916 m³.
Das Rohwasser wird in drei Reinigungsstufen zu Trinkwasser. Die Aufbereitung erfolgt mittels Membrantechnologie (Ultrafiltration).
Als Aufbereitungsstoffe werden Natriumhypochloritlösung, Natriumthiosulfat und Natriumhydroxidlösung verwendet.
Das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Repewerk versorgt Teile des Stadtgebietes Attendorn, des Stadtgebietes Lennestadt und des Gemeindegebietes Kirchhundem.
Wasserwerk Elspetal
Das Wasserwerk Elspetal wurde im Jahr 2002 errichtet. Die Jahresfördermenge im Jahr 2023 betrug 524.897 m³. Mittels Filtration, Membrantechnologie (Ultrafiltration) und physikalischer Entsäuerung (Lufteintrag) wird das Rohwasser aus Brunnenanlagen zu Trinkwasser aufbereitet. Als Aufbereitungsstoffe werden dem Wasser Natriumhydroxidlösung und Schwefelsäure beigefügt.
Das Trinkwasser dient der Versorgung von Teilen des Stadtgebietes Lennestadt.
Trinkwasserverteilung und -speicherung
Die Kreiswerke unterhalten 21 Hochbehälter im Versorgungsgebiet mit einem Gesamtfassungsvermögen von 37.130 m³. Das Leitungsnetz der Kreiswerke hat eine Länge von ca. 220 km. Dabei weisen die Leitungen Durchmesser von DN150 bis DN500 auf.
Die Kreiswerke investieren jährlich eine siebenstellige Summe in die Infrastruktur, so werden fortlaufend Hochbehälter saniert und Leitungen erneuert.
Untersuchungsergebnisse
Trinkwasser ist das Lebensmittel, das am intensivsten untersucht wird. Die Kreiswerke sind nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung zu regelmäßigen Beprobung sowohl des Roh- als auch des Trinkwassers verpflichtet. Der Untersuchungsplan wird von der Überwachungsbehörde vorgegeben. Die Wasseruntersuchungen werden von einem externen Labor unabhängig untersucht.
Das Trinkwasser in den Wasserwerken Erbscheid und Elspetal wird einmal im Monat, das Trinkwasser im Elspetal quartalsweise untersucht. Ferner werden in 20 Hochbehältern weitere Proben genommen, hier betragen die Untersuchungsintervalle von einmal jährlich bis zu achtmal im Jahr. Ferner erfolgen weitere Beprobungen in den Ortsnetzen der kommunalen Versorger.
Trinkwasseranalysen WW Erbscheid Werksausgang Olpe 2024
Trinkwasseranalysen WW Erbscheid Werksausgang Attendorn 2024
Wasserverluste
Die Kreiswerke informieren quartalsweise im Betriebsausschuss der Kreiswerke über die aktuellen Wasserverbrauchs- und Wasserverlustzahlen. Die Vorlagen sind im Kreistagsinformationssystem zu finden.
Preise
Die Wasserpreise der Kreiswerke werden vom Kreistag jedes Jahr beschlossen. Der Wasserpreis darf lediglich die anfallenden Aufwendungen decken.
Ebenso wird der Wirtschaftsplan der Kreiswerke für das kommende Jahr vom Kreistag beschlossen.
Aktuelles/Störungen
Verbrauchsempfehlung
Um eine hohe Rohwasserqualität auch zukünftig zu sichern, finanzieren die Kreiswerke die Wasserkooperation des Kreises Olpe mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit bis ca. 300.000 € jährlich.
Obwohl das Sauerland eine wasserreiche Region ist und insbesondere durch die Talsperren ausreichend Rohwasser zur Verfügung steht, sollte Trinkwasser zurückhaltend und verantwortungsbewusst verwendet und konsumiert werden.
Nur ca. 4 Prozent des Trinkwasserverbrauchs entfallen auf den Konsum als Lebensmittel. Eine bewusstere Trinkwassernutzung schont Natur und Umwelt.
Einige Beispiele, den Trinkwasserverbrauch zu senken:
- Wasser bewusst verwenden,
- keinen Wasserhahn unnötig "laufen" lassen,
- Duschen statt Baden,
- Technik zum Wassersparen einsetzen,
- Regenwasser zur Gartenbewässerung nutzen.
Hinweis: Trinkwasser ist ein Lebensmittel, das ebenfalls verderben kann. Bitte beachten Sie, dass über mehrere Tage stagnierendes Trinkwasser, z. B. während einer längeren Urlaubsabwesenheit, verkeimen kann. Um eine gesundheitliche Beeinträchtigung zu vermeiden, tauschen Sie das Leitungswasser aus, in dem Sie den Wasserhahn für eine kurze Zeit "laufen" lassen. Alternativ können Sie das Wasser auch abkochen.